70 Jahre alt wurde unser Chor dieses Jahr! Für uns also Grund, dieses Jubiläum in einem besonders festlichen Rahmen zu feiern und auch sonst über das Jahr verteilt ein paar Überraschungen für den Chor bereitzuhalten.

Nachdem wir im Herbst schon einige gemeinsame Proben mit dem stattlichen Gastsänger-Ensemble abgehalten hatten, widmeten wir uns am Singwochenende im Januar in Muri ganz den Liedern, die vom Frauenchor allein bestritten werden sollten. Schliesslich wollten auch wir uns von der besten Seite zeigen.

Die Limmattaler-Zeitung widmete unserem Geburtstag schon im Vorfeld mehr als eine halbe Seite. Ein junger Journalist berichtete ausführlich, was wir über die Anfänge des Frauenchors heute noch wissen. Auch ein frühes Foto mit dem ersten Dirigenten Walter Iten wird vermutlich ältere Birmensdorferinnen und Birmensdorfer erfreut haben. Sehr wichtig war uns aber auch, die Brücke zu heute zu schlagen. Wir dürfen stolz sein, dass wir immer noch 29 aktive Sängerinnen zählen, und so wollen wir weiterhin optimistisch in die Zukunft schauen.

Am 4. Februar war es dann soweit: Im festlich dekorierten und voll besetzten Saal des Gemeindezentrums Brüelmatt eröffnete der Frauenchor mit «Thank You for the Music» von der Gruppe ABBA das gleichnamige Jubiläumskonzert. Als besondere Ehrengäste durften wir bei noch guter Gesundheit Emmy Amgwerd-Stierli und Margrit Hofstetter-Trachsler, die letzten zwei verbliebenen Gründungsmitglieder, begrüssen.

Im ersten Teil hielten wir musikalisch und theatralisch Rückschau auf die Anfänge des Chores und liessen sogar das 1. Vereinslied «Das Vaterland» von Walter Iten von 1948 erklingen. Das zwölfköpfige Männerensembe gab uns bei einigen Liedern den «schönen Boden in tiefen Lagen», wie Andreas Häni später in der Lokalzeitung schrieb. Früher waren ja gemeinsame Auftritte mit dem Männerchor die Regel gewesen. So trafen sich denn auch wie anno dazumal Margrit Bucher und Kurt Rohner am Kaffeehaus-Tisch am Bühnenrand und sorgten für viele Lacher, wenn sie von von vergangenen gemeinsamen Theater- und Konzertaufführungen schwärmten. Auch die ungewöhnlichen Werbeaktionen in den 90erJahren und die Art und Weise, wie wir heute über Soziale Medien neue Sängerinnen werben, sorgten im Publikum für Heiterkeit.

Der zweite Teil bestand aus Liedern, die wir Sängerinnen gewünscht hatten. Marie-Louise hatte ein unbekanntes aber sehr schönes Birmensdorfer Lied ausgegraben, das wir als Gemischtchor vortrugen. S’Träumli von den Boss Buebe durfte nicht fehlen, sowie als Höhepunkt der Gefangenchor aus der Oper Nabucco.

Das Publikum war begeistert und sparte nicht mit Applaus und Lob. Auch Marie-Louise war glücklich, dass wir alles gegeben hatten punkto Chorklang, Verständlichkeit und Ausstrahlung. So konnten wir das gemütliche Beisammensein mit unseren Gästen nach dem Konzert richtig geniessen. Herzlichen Dank an Andrea und ihre Helferinnen des Frauenvereins, die uns aufs Beste mit Speis und Trank versorgten.

Am Montag danach trafen wir uns ein letztes Mal mit unseren Gastsängern zum Rückblick und zum gemütlichen Höck. Die Zusammenarbeit mit ihnen hat uns stets Freude gemacht. Sie haben sehr viel dazu beigetragen, dass unser Jubiläumskonzert so abwechslungsreich und auch etwas ganz Besonderes wurde. An dieser Stelle sei auch ihnen nochmals herzlich gedankt.

Schon im März ging es weiter mit Feiern. Unsere 70. Generalversammlung fand wieder im Foyer der katholischen Kirche statt. Beim vorgängigen Nachtessen spendierte die Chorkasse zum Jubiläum das ganze Menu und die Getränke. Der von der Metzgerei Steiner gelieferte saftige Schweinsbraten mit Gratin und Gemüse schmeckte allen vortrefflich.

An der GV wurden die Geschäfte dann zügig erledigt. Wir nahmen mit Freude Kenntnis von den sehr erfreulichen Einnahmen, die uns das Jubiläumskonzert beschert hatte. Ein schöner Batzen von der Feuerwehr-Vereinigung und drei grosse Spenden von privaten Personen führten dazu, dass wir beschlossen, für das Jubiläumsjahr den Aktivmitglieder-Beitrag um Fr. 50.- zu reduzieren. Maria Kammerlander und Irène Duddek durften wir als neue Sängerinnen aufnehmen. Sie ersetzen damit Hong Rösler und Monika Dietiker, die zu den Passiven wechseln wollten.

Ende März waren wieder ein paar treue Sängerinnen an der GV des Frauenvereins behilflich beim Vorbereiten des Imbiss und beim Servieren von Kaffee und Dessert.

Bei strahlendem Wetter fand am 9.Juni das Birmensdorfer Bachfest statt. Von den 120 freiwilligen Helferinnen und Helfern waren auch sieben Chorfrauen im Service und beim Abwasch im Einsatz. Herzlichen Dank auch diesen Fleissigen. Der Chor konnte dank ihnen einen Zustupf für die Vereinskasse verdienen.

Unsere Webseite besteht schon seit 5 Jahren und wird von Karin Mahrer stets aktuell gehalten. Nur die Fotos der Sängerinnen sind etwas aus der Mode gekommen. So beschlossen wir, an einem Sommerabend vor dem GZB wieder eine Foto-Session mit Teddy Mahrer abzuhalten. Seither sind einige neue Gesichter und Namen, neue Frisuren und Brillen, aber immer noch die fröhlichen Sängerinnen in ihren türkisfarbenen T-Shirts auf der Homepage www.frauenchor-birmensdorf.ch zu sehen.

Der Sommer 2018 wird wettermässig sicher in die Geschichte eingehen. So konnte auch unser Höck vor den grossen Ferien bei herrlichem Wetter stattfinden. Von Lieli aus wanderten wir im schattigen Wald Richtung Arni. Und wie vor 10 Jahren standen Gerhard Eichinger und Peter Hunkeler auf halbem Weg mit einem kühlen Überraschungs-Apéro bereit. Im Restaurant Buurestube in Arni genossen wir den lauen Sommerabend auf der Terrasse bei einem feinen Znacht und angeregten Gesprächen.

Gleich nach den Sommerferien organisierte der Singkreis Birmensdorf-Aesch ein Offenes Singen für die Neuzuzüger von Aesch. Wir unterstützten ihn dabei und gemeinsam trugen wir einige unterhaltsame Lieder vor. Im Gegenzug half uns der Singkreis am Herbstmärt in Birmensdorf. Für die Neuzuzüger in unserem Dorf brachten wir zusammen ein fröhliches Ständchen und konnten auch hier auf unsere Vereine aufmerksam machen.

Am 1. September durfte ich 20 Sängerinnen Stein am Rhein, die Heimat meines Vaters, etwas näher bringen. Nach einem Rundgang durch das schmucke Städtchen fuhren wir mit dem Schiff den Untersee hinauf bis zum Schloss Arenenberg. Leider zeigte sich die Sonne an diesem Tag nur ganz spärlich. Die Führung durch das Napoleonmuseum und der Rundgang mit Judith durch die Gartenanlage entschädigten uns jedoch voll und ganz. Und der abschliessende gemütliche Zobig im schmucken Haus Zum Schiff in Ermatingen machte den Reisetag perfekt.

Am Seniorennachmittag des Frauenvereins durften wir die Gäste nochmals mit ein paar Liedern aus dem 70 Jahre Frauenchor-Programm unterhalten. Sogar noch sechs Sänger des Männerensembles konnten wir dazu aufbieten, was uns besonders freute.

Über das kommende Konzertprogramm hatte sich Marie-Louise schon früh im Jahr Gedanken gemacht. Mirjam Bossart konnten wir gleich wieder als Pianistin verpflichten und auch ihre Schwester Lea, eine Flötistin, wird uns in der katholischen Kirche am 10. Februar begleiten. «Ich wünsche dir» heisst die Überschrift und wir singen Lieder zu Vertrauen, Frieden und Segen. Anfangs November probten wir einen ganzen Nachmittag und lernten noch die drei letzten Lieder des Programms kennen.

Den Jahresabschluss feierten wir dieses Jahr in unserer Pizzeria Sapori Antichi. Ester hatte die Tische wieder mit viel Liebe und Geschmack dekoriert. Es gab auch ein Wiedersehen mit ehemaligen Sängerinnen, die unserem Chor immer noch zugetan sind. Wir liessen uns das feine Essen schmecken und genossen die gemeinsamen Stunden. Irene Hasler überraschte uns mit einem vergnüglichen Päckliwürfeln. Wir sangen mit Marie-Louise ein paar Weihnachtslieder und Verena las zwei passende Schmunzelgeschichten vor. Eine stammte sogar von Peter Reber.

Liebe Marie-Louise, liebe Sängerinnen, mit Freude und Stolz schaue ich mit euch auf das 70. Vereinsjahr zurück und entsprechend optimistisch auch nach vorne ins kommende Jahr. Möge die gute Atmosphäre in den Proben und bei allen gemeinsamen Unternehmungen uns weiter begleiten und uns zu neuen musikalischen Erlebnissen führen. Mit einem herzlichen Dankeschön an alle

Maja Rajgl Birmensdorf, Ende Dezember 2018