Bei Schneetreiben und eisigen Temperaturen, aber in bester Laune, reisten wir Sängerinnen anfangs Januar zum traditionellen Probeweekend nach Muri. Der noble Konzertflügel und die besondere Akustik im Saal trugen noch zusätzlich zur guten Stimmung bei. Marie-Louise arbeitete mit uns während zwei Tagen am anspruchsvollen Programm mit geistlicher Musik, die wir am kommenden Konzert aufführen wollten.

Mit dem Lied „Sound the Trumpet“ von Henry Purcell eröffneten wir dann unser gleichnamiges Jahreskonzert vom 12. Februar nachmittags in der katholischen Kirche. Tobias Loew, der junge Solotrompeter kam dieser Aufforderung alsbald mit Freude nach. Er begleitete und umrahmte unseren Gesang aufs Schönste und war auch als Solist mit Mirjam Bossart und Marie-Louise an der Orgel zu hören.
Die festliche Musik zog auch das Publikum in der voll besetzten Kirche in ihren Bann. Nach Purcell sangen wir unter anderem von Mozart Laudate Dominum und Ave Verum. Den Höhepunkt bildete schliesslich die Deutsche Messe von Franz Schubert. Das Publikum dankte uns mit einem langanhaltenden Applaus und einer überraschend grossen Kollekte. Wie ein Engelchor hätten wir bisweilen geklungen, meinte eine Zuhörerin. Auch unsere Dirigentin war des Lobes voll. Es sei dies unsere bisher beste gemeinsame musikalische Aufführung gewesen, meinte Marie-Louise. Gestaltung, Dynamik, Aussprache, Sicherheit, Mitgehen mit dem Text, alles habe gestimmt. Werner Rutz rühmte unseren Chorklang und gratulierte uns vor allem auch für die für einen Laienchor beachtliche Qualität der Deutschen Messe. Glücklich und auch ein wenig stolz auf unseren Erfolg genossen wir den anschliessenden Imbiss im Foyer, zusammen mit unseren Gästen. Fleissige Helferinnen des Frauenvereins sorgten wieder für unser leibliches Wohl.

Nur einen Monat später konnten wir uns beim Frauenverein revanchieren. Am 16. März führte der nämlich die Generalversammlung durch. Und einige unserer Sängerinnen halfen im Gegenzug bei der Bewirtung der dortigen Gäste.

Dass wir die katholische Kirche und das Foyer jeweils unentgeltlich für unsere Veranstaltungen benützen dürfen, ist sicher nicht selbstverständlich. Marie-Louise schlug darum vor, quasi als Dankeschön an einem Gottesdienst ohne Gage mitzuwirken. Wir waren alle damit einverstanden, und so sangen wir am Sonntagmorgen 19. März nochmals aus der deutschen Messe. Unsere Dirigentin begleitete uns an der Orgel und bestritt auch gleich den gesamten Orgelpart im Gottesdienst. Vielen herzlichen Dank, liebe Marie-Louise!

Am folgenden Tag, am 20. März, fand die 69. Generalversammlung des Frauenchors wieder im Foyer der katholischen Kirche statt. Nach dem traditionellen gemeinsamen Nachtessen widmeten wir uns den Vereinsgeschäften. Zu reden gab die Tatsache, dass sich der Chorverband Limmattal per Ende 2017 auflösen wird, da nur noch 4 Chöre in dieser Region übrigbleiben werden. Wir beschlossen, uns im nächsten Jahr dem grossen Chorverband Zürich See anzuschliessen. Quasi als Abschiedsgeschenk erhielten wir vom alten Chorverband einen Förderbeitrag von Fr. 1450.- aus dem restlichen Verbandsvermögen sowie den Erlass der Verbandsgebühren 2017. Hertha von Mecklenburg wurde für ihre langjährige Tätigkeit als Aktuarin offiziell gedankt mit einem Gutschein für ein paar Rosenstöcke, die seit Sommer nun ihren Garten verschönern. Mit grosser Freude nahmen wir zwei neue Sängerinnen auf. Maria Kammerlander hatte den diesjährigen Einführungskurs bei Marie-Louise absolviert und Irène Duddek gefiel es auf Anhieb so gut bei uns, dass sie das Beitrittsformular umgehend ausfüllte.

Am 1. April besuchten einige nervenstarke Chorfrauen und ein paar interessierte Partner das Kriminaltechnische Museum der Kantonspolizei in der Kaserne Zürich. Ein ehemaliger Kriminalbeamter berichtete uns Spektakuläres, Schreckliches und immer wieder auch Lustiges von zahlreichen Überfällen und Verbrechen, dokumentiert durch seltsame Tatwerkzeuge, Fotos und Beweisstücke, die im Museum ausgestellt sind. Höhepunkt war sicher der Millionenraub in der Fraumünster-Post Zürich im Jahr 1997. Beim anschliessenden Zmittag im Restaurant Hiltl waren wir uns einig, dass man als Polizist ein unerschütterlicher Optimist sein muss. Verena danke ich nochmals herzlich für die tadellose Organisation dieses Anlasses.
Erstmals halfen ein paar Sängerinnen aus unserem Chor am 9. Juni am Bachfest. Die Feuerwehr-Vereinigung hatte uns deswegen angefragt. Neben einem finanziellen Zustupf für die Vereinskasse brachten die Helferinnen durchaus positive Rückmeldungen, auch wenn der Einsatz spätabends recht anstrengend war.

Für den Sommerhöck am 7. Juli hatte Vreni eine Wanderung von Aesch nach Oberlunkhofen geplant. Wegen schlechten Wetteraussichten musste sie allerdings abgesagt werden. Der Regen kam etwas später als vorausgesagt, dafür umso heftiger. In der gemütlichen Stube des neu eröffneten Restaurant Zum Bauernhof stiessen wir auf die Sommerferien an und genossen das mit viel Liebe und feinen Zutaten bereitete Abendmenu.

Ein paar von uns benutzten die Gelegenheit, ein letztes Mal mit dem Chorverband Limmattal auf Reisen zu gehen. Am 17.August chauffierte der gesellige Urs Peyer vom Männerchor Schlieren einen Bus voll Limmattaler Sängerinnen und Sänger ins schöne Appenzellerland und wieder zurück.

Am 26./27. August fuhr der Chor auf Vereinsreise ins Toggenburg. Nach der Besichtigung des winzigen Städtchens Werdenberg und einer spannenden Führung durch das Schloss ging es weiter zu Zwinglis Geburtshaus nach Wildhaus. Den wunderbaren Sommernachmittag verbrachten wir wandernd und/oder badend im Schwendisee. Am zweiten Tag erkundeten wir das neue Berghaus und den Rosenboden auf dem Chäserrugg. Und eine faszinierende Klangstubete versetzte uns genauso in Entzücken wie zum Schluss der Toggenburger Schlorziflade. Danke vielmals, liebe Vreni, für dieses unvergessliche Wochenende!

Im September musste Hong Rösler aus beruflichen Gründen das aktive Singen leider aufgeben. Sie wird uns aber als Passivmitglied weiterhin verbunden bleiben.

Am 26. Oktober war wieder Helfen angesagt am Seniorennachmittag des Frauenvereins. Es galt, leckere Zvieriplatten zu richten und Dessert und Kaffee zu servieren.

Im Hinblick auf den 70. Geburtstag, den der Frauenchor 2018 bei guter Gesundheit feiern darf, hatten wir uns schon lange Gedanken gemacht, wie wir das Jubiläumskonzert im GZB feiern wollten. Eine Art Wunschprogramm sollte es sein. Die beliebtesten Lieder aus vergangenen Konzerten wurden ausgesucht. Ausserdem wollten wir wieder ein paar Gastsänger einladen. Marie-Louise durchforschte zudem das umfangreiche Notenarchiv und hob schliesslich ein paar musikalische Perlen aus den Anfängen des Chors ans Licht.
Wir fanden auch ein gutes Dutzend versierte Sänger aus dem früheren Männerchor und dem Singkreis, die an unserem Konzert mitwirken wollen. So begannen nach den Herbstferien auch die gemeinsamen Proben mit den Männern, die im neuen Jahr fortgesetzt werden. „Thank you for the Music“ wird der Titel sein, wenn wir dankbar auf so viele glückliche Jahre und Momente zurückschauen werden, die uns der gemeinsame Gesang beschert hat und hoffentlich noch weiter schenken wird.

Mit grosser Freude traten wir am 13.Dezember an der Seniorenweihnachtsfeier des Frauenvereins Aesch zu einem Weihnachtssingen auf. Wir waren nur eine kleine Abordnung, die aber ihr Bestes gab. Die geladenen Gäste waren begeistert und sangen auch kräftig mit. Wir wurden zum köstlichen Dessertbuffet eingeladen und erhielten erst noch eine grosszügige Gage.

Den Jahresabschluss organisierte, wie es schon fast Tradition ist, Ester Chiandussi. An drei festlich geschmückten Tischen feierten wir am 18.12. im Restaurant Frohsinn in Uitikon. Es gab würziges Fondue und feinen Risotto, gute Gespräche, zwei Reiseberichte von Maja und Judith, schöne Weihnachtslieder und zuletzt wieder eine Schmunzelgeschichte von Verena. Mille grazie, Ester!

Ich wiederhole mich wohl, aber ich tue es gerne. Es macht einfach grosse Freude, mit Marie-Louise und euch allen musikalisch, sängerisch und freundschaftlich wieder auf ein erfolgreiches Vereinsjahr zurückblicken zu können. Ich danke euch allen von Herzen für eure grossen und kleinen Beiträge, die ihr immer wieder dazu leistet. Und ich bin sicher, dass wir gemeinsam auch das 70. Jahr mit Engagement und viel Freude angehen werden.

Maja Rajgl Birmensdorf, Ende Dezember 2017